- Fernwasserversorgung Oberes Allgäu - https://www.fernwasser-allgaeu.de -

Einzugsgebiet

Grundwasservorkommen

Die Fernwasserversorgung Oberes Allgäu entnimmt ihr Trink- und Brauchwasser aus Grundwasservorkommen im Illertal und Ostrachtal südlich und nördlich von Sonthofen. Die hydrogeologischen Verhältnisse sind hier auf Grund einer 200 m tiefen Versuchsbohrung und mehrerer 27 m und 41 m tiefer Bohrungen sowie seismischer Bohrungen im Raum Oberstdorf bekannt. Danach ist das Illertal bei Sonthofen bis etwa 150 m unter der heutigen Taloberfläche in den felsigen Untergrund eingeschnitten. Diese Hohlform wurde vor allem während der letzten Eiszeit mit Seetonen und sehr gut durchlässigen sandigen Kiesen aufgefüllt. Bei Altstädten und Burgberg liegt eine geschlossene Seetondecke mit bis zu 8 m Mächtigkeit über sandigem, sehr gut durchlässigem Kies.

Karte-Einzugsgebiet-Zweckverband-Fernwasser-Oberes-Allgaeu [1]

Bei Oberstdorf und Langenwang fehlt diese Seetondecke, so dass der Kies bis zur Oberfläche reicht. Gleichzeitig nimmt die Kiesmächtigkeit von 30 m bei Oberstdorf auf 50 bis 60 m zwischen Langenwang und Fischen zu, um dann nach Norden gegen Immenstadt allmählich bis auf 5 m abzunehmen. Der wasserführende Kies ist zwischen Langenwang und Burgberg in den undurchlässigen Seeton eingebettet und wird von Seeton überlagert, wodurch das Grundwasser, besonders bei Altstädten, gespannt ist. Der mit Grundwasser erfüllte Kies verliert also von Altstädten in nördlicher Richtung, eingeengt durch den unter- und überlagerten Seeton, stark an Mächtigkeit. Außerdem nimmt die Kiesbreite, die in Höhe von Ortwang-Burgberg noch 2 km erreicht, nördlich Ortwang fast bis auf die Breite der Iller ab, weil die aus undurchlässigem Fels bestehenden Molasseberge beiderseits eng an den Fluss herandrängen und so ein Flaschenhals entsteht, durch welchen sich die Iller durchzwängen muß.

Das gleiche gilt auch für den Grundwasserstrom im Kies. Drei Faktoren, das hochgelegene Einzugsgebiet im Süden, die Abdeckung und Einengung des Grundwasserstromes durch Seeton sowie der undurchlässige Molasseriegel zwischen Blaichach und Burgberg bewirken einen An- und Rückstau des Grundwassers im Kies.

Außer diesem hydrologisch günstigen Anstau des Grundwassers im Bereich der Trinkwasserfassungen der Fernwasserversorgung sind noch weitere besonders vorteilhafte Umstände vorhanden, weil in diesem Gebiet die Grundwasserströme der Iller und Ostrach mit ihren sehr großen Grundwasservorräten im eiszeitlichen Kies zusammentreffen. Vor allem sammelt die kiesige Illertalauffüllung als tiefstliegender unterirdischer Vorfluter alle Abflüsse aus dem Raum um Oberstdorf und aus den Talgebieten westlich der Iller.

Das Illertal bei Altstädten stellt somit auf Grund der besonderen hydrologischen Gegebenheiten eines der ergiebigsten Grundwasservorkommen am Alpenrand dar, dessen Einzugsgebiet sich illeraufwärts über Oberstdorf hinaus erstreckt und beiderseits davon weit auf die Alpen übergreift.